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Länder-Tarifrunde hat begonnen: Auftakt zur Tarifverhandlung ohne Angebot vertagt - Druck auf Arbeitgeber muss erhöht werden

Malchow: Gute Leistung muss sich auch im Geldbeutel widerspiegeln

Fotos: Bicking - Collage: GdP
Fotos: Bicking - Collage: GdP
Berlin.

Erwartungsgemäß ohne konkretes Angebot ist der Auftakt der Tarifverhandlungen der Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes der Länder am Montagnachmittag in Berlin vertagt worden. Die Verhandlungspartner tauschten in einem ersten Gespräch ihre Standpunkte aus. Der Tarifexperte der Gewerkschaft der Polizei (GdP), René Klemmer, sagte nach den Verhandlungen, um konkrete Ergebnisse für die Kolleginnen und Kollegen zu erzielen, müsse der Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöht werden. Die GdP wird nach den Worten Klemmers ihre Forderungen nach 6 Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr Entgelt, durch Demonstrationen, Aktionen und Warnstreiks mit Nachdruck auf der Straße bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 6. Februar in Potsdam deutlich machen.

Gravierende Nachwuchsqualitätslücken sind kein Märchen

Die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes (öD) der Länder erwarten dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, zufolge konstruktive Vorschläge der Arbeitgeber für spürbar mehr Einkommen der Beschäftigten. Malchow sagte am Rande der ersten Verhandlungsrunde am Montagmittag in Berlin: „Es reicht nicht aus, wenn die Politiker in den Ländern zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Ämtern und Behörden sagen, ‚das habt ihr aber prima gemacht‘. Eine gute und engagierte Leistung muss sich auch im Geldbeutel widerspiegeln.“

Die GdP werde unter dem Motto „#hermitmehr2019“ in die Tarifrunde gehen, kündigte GdP-Tarifexperte René Klemmer an. „Wir erwarten trotz der überaus soliden Finanzsituation der Länder keine einfachen Verhandlungen und stimmen unsere Mitglieder auf Aktionen ein“, so Klemmer, der auch stellvertretender GdP-Bundesvorsitzender ist.

Die Konkurrenz der Arbeitgeber in Bund und Kommunen (VKA) zu den Ländern um qualifiziertes Personal wird Klemmer zufolge immer größer und die Situation vor dem Hintergrund attraktiver Entgelte immer brenzliger. „Nicht nur die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) feuert die Lage seit einiger Zeit verschärft an. Aus Sicht der Beschäftigten halte ich das für unverantwortlich.“ Die innere Sicherheit sollte allen Arbeitgebern im öffentlichen Sektor gleich viel wert sein, betonte Klemmer. Leider sei es mittlerweile an der Tagesordnung, dass Länderbeschäftigte zum Bund oder in die Kommunen wechselten.

Klemmer forderte die Arbeitgeber auf, in Zeiten eines eklatanten Fachkräftemangels die richtigen Entscheidungen zu treffen. In der Tarifrunde 2017 hatten die TdL-Vertreter die gravierenden Nachwuchsqualitätslücken noch als ein Märchen der Gewerkschaften bezeichnet. Mittlerweile habe die Politik jedoch erkennen müssen, dass dies bittere Realität sei.

Die Gewerkschaft der Polizei vertritt in der kommenden Tarifrunde rund 18.000 aktive Beschäftigte vom allgemeinen Verwaltungsdienst über den fernmeldetechnischen Dienst, Polizeiärztinnen und -ärzte, Beschäftigte in der Informationstechnik, Technikerinnen und Techniker, Beschäftigte der Hubschrauberstaffel, Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker, Schreinerinnen und Schreiner, Elektrikerinnen und Elektriker, Waffenmechanikerinnen und -mechaniker et cetera.

Impressionen - Fotos: Bicking

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