Arnold Plickert vier weitere Jahre an Spitze der GdP NRW
Dortmund. Mit großer Mehrheit hat der Anfang April in Dortmund tagende Landesdelegiertentag der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Nordrhein-Westfalen den bisherigen Landesvorsitzenden Arnold Plickert für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Auf den 57-Jährigen entfielen 96,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. In einer Grundsatzrede hatte er zuvor angekündigt, den Widerstand gegen den drohenden Personalabbau bei der Polizei zu erhöhen. „Seit 2000 hat die Landesregierung
1.900 Stellen bei der Polizei abgebaut. Den Preis für die verfehlte Personalpolitik zahlen die Bürger in Form von stagnierenden Aufklärungsquoten“, sagte Plickert. „Es reicht. Einen fortgesetzten Personalabbau bei der Polizei darf es nicht geben!“
Trotz der von Rot-Grün bereits beschlossenen Erhöhung der Einstellungszahlen auf 1.500 Kommissaranwärterinnen und -anwärter bilde NRW nicht genügend Nachwuchspolizisten aus, um die in den nächsten Jahren auf die Polizei zurollende gigantische Pensionierungswelle auszugleichen. „Wird die Einstellungszahl nicht erneut erhöht, gehen uns bis 2020 mehr als 600 Polizisten verloren. Bis 2025 werden es sogar 3.700 sein, mit verheerenden Folgen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, warnte Plickert.
Die GdP dringt zudem auf einen Abbau krankmachender Arbeitsbedingungen bei der Polizei. „Außerhalb der Polizei gibt es keine Branche, in der im Schichtdienst dauerhaft in einer 41-Stunden-Woche gearbeitet wird“, sagte er. „Die überlangen Arbeitszeiten bei der Polizei führen nicht zu mehr Sicherheit der Bürger, sondern nur zu noch mehr Dauererkrankten in den Wachen und den Kriminalkommissariaten. Das muss sich dringend ändern.“
Vor dem Hintergrund von 38 Prozent weiblicher Nachwuchspolizisten wollen Plickert, seit Januar 2013 zudem stellvertretender GdP-Bundesvorsitzender, und sein Vorstandsteam auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen bei der Polizei durchsetzen. „Wenn wir dieses Problem nicht endlich ernsthaft angehen, werden wir schon bald bei der Polizei gigantische Familienausfallzeiten erleben.“
In den Landesvorstand hat der Landesdelegiertentag der GdP zudem die bisherigen stellvertretenden Landesvorsitzenden Jutta Jakobs (Tarifbeschäftige), Michael Mertens (BV Köln) und Wolfgang Spies (BV Düsseldorf) mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Karl-Heinz Kochs (BV Aus- und Weiterbildung), der neben seiner Funktion als Vorsitzender des Hauptpersonalrats auch stellvertretender Landesvorsitzender der GdP war, trat aus Altersgründen nicht mehr an. Als Nachfolger wurde das bisherige Vorstandsmitglied Rainer Peltz (BV Arnsberg) zum weiteren stellvertretenden Landeschef gewählt.
Die übrigen Mitglieder des Geschäftsführenden Landesbezirksvorstands wurden ebenfalls mit großer Mehrheit in ihren Funktionen bestätigt. Als Kassierer und als dessen Stellvertreter wurden Heinrich Senkowski (BV Düsseldorf) und Lorenz Rojahn (BV Münster), als Schriftführer und stellvertretender Schriftführer Volker Huß (BV Arnsberg) und Ralf Robertz (BV Düsseldorf) sowie als weiteres Mitglied Jürgen Wolff (BV Köln) wiedergewählt.
Als Vertreter des Bezirks Aus- und Fortbildung wurde Michael Maatz in den Vorstand gewählt.
Der neue Geschäftsführende Landesbezirksvorstand der Gewerkschaft der Polizei NRW: Wolfgang Spies, Lorenz Rojahn, Rainer Peltz, Jutta Jakobs, Ralf Robertz, Arnold Plickert, Michael Maatz, Volker Huß, Michael Mertens, Heinrich Senkowski und Jürgen Wolf (v.l.n.r.). Foto: Uschi Barrenberg/GdP