Gedenkveranstaltung für Albert Jacob in Zwickau
Opfer dem Vergessen entreißen
Jörg Günther, Vorsitzender der GdP-Kreisgruppe Chemnitz, begrüßte zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, die Oberbürgermeisterin von Zwickau Dr. Pia Findeiß sowie Vertreter des Stadtrates, Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des GdP-Landesbezirks Sachsens. Durch die öffentliche Ankündigung war auch das Interesse verschiedener Medien geweckt worden, was die Organisatoren freute.
Zum Werdegang und zu einzelnen Lebensabschnitten Albert Jacobs hielt Sven Hüber, stellvertretender Vorsitzender des GdP-Bezirks Bundespolizei einen beeindruckenden Vortrag. Die Anwesenden hingen ihm förmlich an den Lippen. In akribischer Arbeit hatte er in der Lebensgeschichte von Albert Jacob recherchiert und eine umfassende Broschüre erstellt. Diese gibt es hier.
Zum Abschluss seines Vortrags äußerte er noch einige Wünsche. Zwei davon waren: „Ich wünsche mir, dass am ehemaligen Wohnhaus der Familie in der Schlachthofstraße 15 irgendwie an Albert Jacob erinnert wird“ und „dass die Broschüre im Rahmen der staatspolitischen und erinnerungspolitischen Bildung in den Schulen diskutiert wird.“
Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß zeigte sich anschließend sehr beeindruckt und bedankte sich für das Engagement der Gewerkschaft der Polizei. Die von Sven Hüber geäußerten Wünsche wolle sie in der Stadt und im Stadtrat diskutieren.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung wurde ein Blumengesteck niedergelegt und alle Anwesenden hielten nochmals zum Gedenken inne.
Die GdP-Kreisgruppe Chemnitz bedankt sich für die Unterstützung der Stadt Zwickau und aller Beteiligter und Teilnehmer.
Zum Werdegang und zu einzelnen Lebensabschnitten Albert Jacobs hielt Sven Hüber, stellvertretender Vorsitzender des GdP-Bezirks Bundespolizei einen beeindruckenden Vortrag. Die Anwesenden hingen ihm förmlich an den Lippen. In akribischer Arbeit hatte er in der Lebensgeschichte von Albert Jacob recherchiert und eine umfassende Broschüre erstellt. Diese gibt es hier.
Zum Abschluss seines Vortrags äußerte er noch einige Wünsche. Zwei davon waren: „Ich wünsche mir, dass am ehemaligen Wohnhaus der Familie in der Schlachthofstraße 15 irgendwie an Albert Jacob erinnert wird“ und „dass die Broschüre im Rahmen der staatspolitischen und erinnerungspolitischen Bildung in den Schulen diskutiert wird.“
Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß zeigte sich anschließend sehr beeindruckt und bedankte sich für das Engagement der Gewerkschaft der Polizei. Die von Sven Hüber geäußerten Wünsche wolle sie in der Stadt und im Stadtrat diskutieren.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung wurde ein Blumengesteck niedergelegt und alle Anwesenden hielten nochmals zum Gedenken inne.
Die GdP-Kreisgruppe Chemnitz bedankt sich für die Unterstützung der Stadt Zwickau und aller Beteiligter und Teilnehmer.
Im Folgenden der Vortrag von Sven Hüber in der Originalfassung:
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen aus den Gewerkschaften, verehrte Teilnehmer unserer Gedenkveranstaltung, ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihr Kommen.
Wir, die Gewerkschaft der Polizei, haben zu dieser Gedenkveranstaltung aus zwei guten Gründen eingeladen:
Zum einen wollen wir dokumentieren, dass Antifaschismus im Hier und Heute keine Angelegenheit exklusiver politischer Strömungen ist, sondern beste Bürgerpflicht. Für uns als Polizistinnen und Polizisten bedeutet das, im täglichen Dienst durch die Verteidigung der Werte unserer Verfassung und der Rechtsstaatlichkeit mit dafür Sorge zu tragen, dass sich niemals mehr ein von Menschenhass, Ausgrenzung, Lügen und Gewalt getragenes Staatsgebild in Deutschland entwickeln darf, das letztlich zum mörderischen Terror auch gegen die eigenen Bürger griff.
Der Justizterror der NS-Sondergerichte und des vor 75 Jahren von den Alliierten aufgelösten Volksgerichtshofes forderte mehr als 16.560 Menschenleben durch Hinrichtungen. Allein die 106 Berufsrichter und 179 Staatsanwälte an Hitlers politischem Scheingericht, dem Volksgerichtshof, brachten es bis zum Kriegsende auf 5.243 Todesurteile, darunter auch wegen des bloßen Hörens und Weitererzählens von Nachrichten ausländischer Rundfunksender, der – wie auch Goebels 1939 meinte – „Lügenpresse“, ein auch heute wieder gebrauchtes Unwort der Verachtung der Pressefreiheit.
Wir wollen mahnen, dass 16.560 Todesurteile in nur acht Jahren Sondergerichtsbarkeit kein „Fliegenschiss der Geschichte“ sind, wie mancher heute meint, sondern Staatsterror, geboren aus Menschenhass.
Zum anderen wollen wir einen Menschen dem Vergessen entreißen, dessen Schicksal und das seiner Familie so viel Mahnendes und Lehrreiches auch für die nachfolgende Generation beinhaltet.
Wir stehen, was vielen nicht bekannt ist, auf einem Massengrab. 325 Urnen sind in der Gruft unter unseren Füßen beigesetzt. Man kennt die Zahl. Aber wer kennt die Namen?
Erinnern, Lehren ziehen aus dem Schicksal von Menschen kann nur, wer die persönlichen Schicksale kennt, die individuellen Menschen mit ihrer Persönlichkeit, ihre Namen.
Diesem Gedanken trägt in vorbildlicher Weise die Erinnerungsstätte für die NSU-Opfer in Sichtweite dieses Mahnmals Rechnung, sie gibt den Opfern ihre Würde. Wir möchten dies auch für die hier bestatteten Opfer der Nazidiktatur.
Dieser Gedanke, einem der Vergessenen heute seinen Namen, seine Identität und sein Schicksal zurückzugeben, motivierte uns zur Recherche der Geschichte Albert Jacobs und zu dieser Veranstaltung.
Ich spreche von Paul Albert Jacob, einem Zwickauer Bergwerksheizer vom Bürgerschacht II, der seine Mitmenschlichkeit mit dem Leben bezahlte und hier zu unseren Füßen seine letzte Ruhe fand. Wir haben für Sie, für alle Interessierten, für die Stadt und ihre Geschichtsschreibung das Leben und Sterben von Albert Jacob in einer Broschüre zusammengefasst, die Sie gern mitnehmen oder auch von unserer GdP-Internetseite herunterladen können.
Deshalb beschränke ich mich hier auf einige Aspekte seines Lebens. Heute vor 76 Jahren, am 17. Juli 1944, drei Tage vor dem Stauffenberg-Attentat auf Hitler, um 13:30 Uhr wurde Albert Jacob in der Todeszelle im Zuchthaus Brandenburg eröffnet, dass er hingerichtet wird. Um 15:08 Uhr hatte man ihm bereits den Kopf abgeschlagen.
Was wissen wir über ihn und sein Leben?
Albert Jacob wurde am 27. März 1887 in Irrgang bei Falkenstein als Sohn des Maurers Heinrich Wilhelm Jacob und seiner Frau Henriette Emilie Jacob, geb. Rudolph, geboren. Die Familie hatte fünf Kinder. Die Mutter verstarb bereits im Jahr 1900. Albert Jacob lernte nach Beendigung der Volksschule bei seinem Vater das Maurerhandwerk.
1903 ging er wegen der schlechten heimatlichen Lebensverhältnisse nach Hamburg, arbeitete zunächst in verschiedenen Fabriken und in der Landwirtschaft, um nach einiger Zeit bei der deutschen Handelsmarine als Heizer auf einem Frachtschiff anzuheuern, mit dem er rund um den Globus unterwegs war. Vom 12. September 1907 bis zum 20. September 1910 leistete Jacob als Heizer auf einem Kriegsschiff Wehrdienst bei der Kaiserlichen Marine. Anschließend fuhr er wieder bei der deutschen Handelsmarine zur See, um dann in Oberlauterbach bei Falkenstein als Stricker zu arbeiten.
Am 8. Juni 1913 heiratete er die Strickerin Hedwig Helene Jacob, geborene Preiss. Aus der Ehe ging der 1920 geborene gemeinsame Sohn Gerhard hervor. Nach Ausbruch des I. Weltkrieges musste Jacob erneut als Heizer auf einem Kriegsschiff Militärdienst leisten und war vom 2. August 1914 bis zum 28. Oktober 1919 Angehöriger der Kaiserlichen Marine.
Nach seiner Entlassung aus der Marine begann er, im Bergbau tätig zu werden. 1921 zog Jacob nach Zwickau-Pölbitz wo er anfing, im Bergbau als Heizer zu arbeiten. Bis zu seiner Verhaftung am 13. September 1943 arbeitete Jacob dann als Heizer auf dem „Bürgerschacht II“ im Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktien-Verein (ESTAV) in Zwickau. Seit 1935 lebt die Familie im Haus Schlachthofstraße 15.
Im Jahr 1919 trat Jacob dem Zentralverband der Maschinisten und Heizer, einer später dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) – dem Vorgänger unseres heutigen Dachverbandes DGB – zugehörigen Gewerkschaft, bei, wo er einige Zeit als Unterkassierer gewerkschaftlich aktiv und bis zur Gleichschaltung der Gewerkschaften 1933 Mitglied war. Im Jahr 1921 trat Jacob in den „Roten Frontkämpfer Bund“ (RFB) ein und wurde auch Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Ortsgruppe Zwickau-Pölbitz, der er bis zu deren Verbot 1933 angehörte. Zudem war er der „Roten Hilfe“ beigetreten. Im November 1932 kandidierte Jacob bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung von Zwickau für die KPD, ohne gewählt zu werden. Karl Lauer aus Zwickau-Pölbitz bezeugte nach Kriegsende, dass Jacob illegales Material, darunter die „Rote Fahne“ im Kleinformat, für die örtliche Widerstandsgruppe verwahrt und „sein Geheimnis gewahrt und keinen […] verraten“ habe. Jacob gehört jedoch keiner Widerstandsgruppe an, die Familie lebte seit Mitte der dreißiger Jahre mehr und mehr zurückgezogen.
Am 3. September 1943 hörte Jacob im „Sender ‚Freies Deutschland’“ des Nationalkomitee Freies Deutschland die Heimatgrüße von Feldwebel Max Kießling aus Selb und Major Bernhard Bechler aus Altenburg: „Hier ist Major Bechler. Ich bitte die Hörer, viele Grüße an meine Frau auszurichten. Ich bin in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und es geht mir gegenwärtig sehr gut.“
Jacob schreibt zunächst an die Mutter von Kießling und trifft sich mit ihr am 11. und 12. September 1943 in Zwickau.
Am 13. September 1943 fährt Jacob nach Altenburg in Thüringen, um Margret Bechler das Lebenszeichen ihres Mannes zu überbringen. Er hat auch einen anonym verfassten Brief dabei, falls er Margret Bechler nicht antrifft. Margret Bechler fertigt Jacob an der Tür ab, ruft die Kriminalpolizei an, verfolgt den Flüchtenden zusammen mit zwei weiteren Hausbewohnerinnen und veranlasst seine Festnahme. Bechler, die bereits am 5. September 1943 einen anderen Überbringer von Lebenszeichen ihres Mannes bei der Kriminalpolizei angezeigt hatte, sagt noch am 13. September 1943 umfangreich gegen Jacob aus. Jacob wird von der Gestapo Gera in Gewahrsam genommen und im Landgerichtsgefängnis „Amthordurchgang“ in Gera inhaftiert.
Reichsanwalt Albert Weyersberg, der auch die Geschwister Scholl auf das Schafott brachte, erhob gegen Albert Jacob am 7. Februar 1944 Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung beim Volksgerichtshof in Berlin. Jacob muss sich ohne Anwalt innerhalb von drei Tagen zur Anklage äußern.
Ende März 1944 wird er von Gera in das Gefängnis Berlin-Plötzensee gebracht und dabei schwer misshandelt. Am 31. März 1944 um 11:30 Uhr wird im Saal 3 des Volksgerichtshofes in der Berliner Bellevuestraße die Verhandlung vor dem 3. Senat des Volksgerichtshofs gegen Jacob eröffnet. Den Vorsitz führt Dr. Bruno Makart, als Beisitzer agieren SS-Gruppenführer Leo Petri, Generalarbeitsführer von Mangold und Gebietsführer Dr. Moka, Kammergerichtsdirektor Georg Schulze-Weckert ist der Berichterstatter. Anklagevertreter Bruno Dölz beantragt für den Oberreichsanwalt die Todesstrafe gegen Albert Jacob, den dauernden Ehrverlust und die Einziehung des Radios, der vom Volksgerichtshof bestellte Pflichtverteidiger Dr. H.M. Eckert aus Berlin, NSDAP-Mitglied schon seit 1930, bittet um eine Bestrafung nur wegen Rundfunkverbrechens. Um 13:20 Uhr ist die Verhandlung beendet.
Der Volksgerichtshof vertagt die Sache; es sollen erst nochmals „Ermittlungen über das Verhalten des Angeklagten im Betriebe“, auf dem Zwickauer Bürgerschacht II, angestellt und „ein politisches Führungszeugnis der Partei eingeholt werden“. Die Gestapo-Stelle in Zwickau wird damit beauftragt. Drei Arbeitskollegen vom Bürgerschacht sagen gegen Jacob aus, er habe auf der Arbeit in Gesprächen durchblicken lassen, dass er ausländische Sender hört und wiederholen dies später als Zeugen vor dem Volksgerichtshof.
Die Fortsetzung der Verhandlung wird auf den 2. Juni 1944 um 9:00 Uhr festlegt. Der 3. Senat des Volksgerichtshofes, nunmehr unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor und Volksgerichtsrat Hans Duve aus Braunschweig, Kammergerichtsrat Dr. Emil Köhler, Beisitzer Ministerialdirigent Dr. med. Herbert Linden, NSKK-Obergruppenführer Regierungsdirektor Karl Offermann und NSKK-Brigadeführer Alfred Hoffmann sowie Anklagevertreter Heinrich von Zeschau, beenden nach der Zeugenvernehmung von drei Arbeitskollegen um 10:20 Uhr die Verhandlung und verurteilen Albert Jacob wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode, weil er „monatelang ausländische, insbesondere sowjetische Sender abgehört und deren Mitteilungen zu Werbungszwecken in seinem Betriebe sowie an Angehörige vermisster Stalingradkämpfer weitergegeben“ hat. Am 6. Juni 1944 wird Albert Jacob von Berlin-Plötzensee in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Verzweifelt versucht die Familie gemeinsam mit den Zwickauer Nachbarn, Jacobs Leben zu retten. Bereits vor der zweiten Verhandlung und dem Todesurteil hatten sich die Nachbarn Jacobs, die Hausbewohner der Schlachthofstraße 15 in Zwickau, mit einem Gnadengesuch an den Reichsanwalt beim Volksgerichtshof gewandt.
In der heutigen Veranstaltung soll auch an den Mut und den Bürgersinn erinnert werden, daran, dass die Zwickauer Hausbewohnerinnen
Lotte Meisel,
Elfriede Winkler,
Hilde Speck,
Charlotte Krug,
Frau Wieduwilt,
Frau Lohse,
Frau Hühmann und
Frau Fickert
mit ihren Gnadengesuchen versuchten, Jacobs Leben zu retten.
Die Jacob verratende Margret Bechler hingegen hatte eine Bitte, sich daran zu beteiligen, zurückgewiesen.
Am 17. Juli 1944 um 13:30 Uhr teilt man Albert Jacob im Zuchthaus Brandenburg in Gegenwart des Anstaltsarztes mit, dass alle Gnadengesuche vom Reichsjustizminister bereits am 6. Juli 1944 abgelehnt wurden, die Vollstreckung angeordnet und das Todesurteil gegen ihn sofort vollstreckt wird. Die Hinrichtung leitet der Amtsgerichtsrat und Ankläger beim Volksgerichtshof Otto Rathmayer, der nach dem Krieg als Landgerichtsrat in Landshut tätig sein wird.
Um 15:08 Uhr wird Albert Jacob im Todestrakt des Zuchthauses Brandenburg mit auf dem Rücken gefesselten Händen dem berüchtigten Berliner Scharfrichter Wilhelm Röttger, der Tausende Menschen umbrachte, und drei seiner Gehilfen „ruhig und gefasst, ohne Widerstand“ übergeben, acht Sekunden später ist er durch das Fallbeil enthauptet.
Jacob wurde am 18. Juli 1944 im Krematorium Brandenburg/Havel eingeäschert. Die Urnenbeisetzung erfolgte erst nach dem Krieg, am 7. Juli 1946 auf dem Hauptfriedhof Zwickau. Am 30. Mai 1948 wird die Urne von Albert Jacob anlässlich der Grundsteinlegung in die Gedenkstätte am Zwickauer Schwanenteich nach hier umgebettet und gemeinsam mit den Urnen von Helene Heymann, Willy Flügel und Sepp Dirnberger beigesetzt.
Hedwig Jacob, die Witwe, zeigt 1945 Margret Bechler wegen der Denunziation von Albert Jacob bei der Polizei an, diese wird von den Amerikanern verhaftet, den Sowjets übergeben, fünf Jahre interniert und 1950 in den „Waldheimer Prozessen“ zu lebenslanger Haft verurteilt, aber schon 1956 entlassen. Das Urteil wird nach der Wende 1992 aufgehoben. Bücher und Filme erscheinen zum Erzählen des Schicksals von Frau Bechler, jährlich wird ein nach ihr benannter Schüler-Preis verliehen, ihre Haftzeit wird umfangreich in der DDR-Aufarbeitungsliteratur besprochen.
Nach dem Opfer Albert Jacob fragt heute niemand mehr.
1948 werden in Oelsnitz/Erzgebirge der Friedenschacht und der Hedwig-Schacht in Albert-Jacob-Schacht 1 und 2 umbenannt; es ist bisher nicht aufklärbar, ob es sich um „unseren“ Albert Jacob handelte. Aber das Schicksal von Albert Jacob wird schon in der DDR nicht mehr erzählt; wohl auch, weil der frühere Ehemann der ihn verratenden Bechler nunmehr NVA-General ist.
Die Witwe Hedwig Jacob wird 1946, wie ihr ermordeter Mann, von der Stadt Zwickau als Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes anerkannt. Im Jahr 1963 beschließt der Rat der Stadt Zwickau, Hedwig Jacob den Status einer Verfolgten des Naziregimes (Hinterbliebene) wieder abzuerkennen, weil sie 1960 – alt und krank –mit ihrem Sohn und der Schwiegertochter in deren Heimat Österreich übergesiedelt war. Spätestens seitdem war Albert Jacob dem Vergessen preisgegeben.
Erst 1998 wird der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege“ beschließen und damit pauschal alle Urteile des Volksgerichtshofes, damit auch das gegen Albert Jacob, aufheben.
Erinnern bedeutet sichtbar machen, Namen zu nennen, Schicksale zu erzählen, die Opfer als individuelle Menschen mit ihren Hoffnungen, Sehnsüchten, Träumen, Interessen zu zeigen, nicht als Zahl.
Ich wünsche mir,
Ich wünsche mir, dass die Stadt Zwickau selbst einen Rehabilitierungsantrag für Helene Jacob stellt und ihr postum der mit so viel Leid verbundene Status als anerkannte Verfolgte des Naziregimes (Hinterbliebene) wiedergegeben wird.
Die Nachkommen von Albert Jacob in Spittal an der Drau in Österreich würden dies sicher mit Freude aufnehmen.
Wir, die Gewerkschaft der Polizei, haben zu dieser Gedenkveranstaltung aus zwei guten Gründen eingeladen:
Zum einen wollen wir dokumentieren, dass Antifaschismus im Hier und Heute keine Angelegenheit exklusiver politischer Strömungen ist, sondern beste Bürgerpflicht. Für uns als Polizistinnen und Polizisten bedeutet das, im täglichen Dienst durch die Verteidigung der Werte unserer Verfassung und der Rechtsstaatlichkeit mit dafür Sorge zu tragen, dass sich niemals mehr ein von Menschenhass, Ausgrenzung, Lügen und Gewalt getragenes Staatsgebild in Deutschland entwickeln darf, das letztlich zum mörderischen Terror auch gegen die eigenen Bürger griff.
Der Justizterror der NS-Sondergerichte und des vor 75 Jahren von den Alliierten aufgelösten Volksgerichtshofes forderte mehr als 16.560 Menschenleben durch Hinrichtungen. Allein die 106 Berufsrichter und 179 Staatsanwälte an Hitlers politischem Scheingericht, dem Volksgerichtshof, brachten es bis zum Kriegsende auf 5.243 Todesurteile, darunter auch wegen des bloßen Hörens und Weitererzählens von Nachrichten ausländischer Rundfunksender, der – wie auch Goebels 1939 meinte – „Lügenpresse“, ein auch heute wieder gebrauchtes Unwort der Verachtung der Pressefreiheit.
Wir wollen mahnen, dass 16.560 Todesurteile in nur acht Jahren Sondergerichtsbarkeit kein „Fliegenschiss der Geschichte“ sind, wie mancher heute meint, sondern Staatsterror, geboren aus Menschenhass.
Zum anderen wollen wir einen Menschen dem Vergessen entreißen, dessen Schicksal und das seiner Familie so viel Mahnendes und Lehrreiches auch für die nachfolgende Generation beinhaltet.
Wir stehen, was vielen nicht bekannt ist, auf einem Massengrab. 325 Urnen sind in der Gruft unter unseren Füßen beigesetzt. Man kennt die Zahl. Aber wer kennt die Namen?
Erinnern, Lehren ziehen aus dem Schicksal von Menschen kann nur, wer die persönlichen Schicksale kennt, die individuellen Menschen mit ihrer Persönlichkeit, ihre Namen.
Diesem Gedanken trägt in vorbildlicher Weise die Erinnerungsstätte für die NSU-Opfer in Sichtweite dieses Mahnmals Rechnung, sie gibt den Opfern ihre Würde. Wir möchten dies auch für die hier bestatteten Opfer der Nazidiktatur.
Dieser Gedanke, einem der Vergessenen heute seinen Namen, seine Identität und sein Schicksal zurückzugeben, motivierte uns zur Recherche der Geschichte Albert Jacobs und zu dieser Veranstaltung.
Ich spreche von Paul Albert Jacob, einem Zwickauer Bergwerksheizer vom Bürgerschacht II, der seine Mitmenschlichkeit mit dem Leben bezahlte und hier zu unseren Füßen seine letzte Ruhe fand. Wir haben für Sie, für alle Interessierten, für die Stadt und ihre Geschichtsschreibung das Leben und Sterben von Albert Jacob in einer Broschüre zusammengefasst, die Sie gern mitnehmen oder auch von unserer GdP-Internetseite herunterladen können.
Deshalb beschränke ich mich hier auf einige Aspekte seines Lebens. Heute vor 76 Jahren, am 17. Juli 1944, drei Tage vor dem Stauffenberg-Attentat auf Hitler, um 13:30 Uhr wurde Albert Jacob in der Todeszelle im Zuchthaus Brandenburg eröffnet, dass er hingerichtet wird. Um 15:08 Uhr hatte man ihm bereits den Kopf abgeschlagen.
Was wissen wir über ihn und sein Leben?
Albert Jacob wurde am 27. März 1887 in Irrgang bei Falkenstein als Sohn des Maurers Heinrich Wilhelm Jacob und seiner Frau Henriette Emilie Jacob, geb. Rudolph, geboren. Die Familie hatte fünf Kinder. Die Mutter verstarb bereits im Jahr 1900. Albert Jacob lernte nach Beendigung der Volksschule bei seinem Vater das Maurerhandwerk.
1903 ging er wegen der schlechten heimatlichen Lebensverhältnisse nach Hamburg, arbeitete zunächst in verschiedenen Fabriken und in der Landwirtschaft, um nach einiger Zeit bei der deutschen Handelsmarine als Heizer auf einem Frachtschiff anzuheuern, mit dem er rund um den Globus unterwegs war. Vom 12. September 1907 bis zum 20. September 1910 leistete Jacob als Heizer auf einem Kriegsschiff Wehrdienst bei der Kaiserlichen Marine. Anschließend fuhr er wieder bei der deutschen Handelsmarine zur See, um dann in Oberlauterbach bei Falkenstein als Stricker zu arbeiten.
Am 8. Juni 1913 heiratete er die Strickerin Hedwig Helene Jacob, geborene Preiss. Aus der Ehe ging der 1920 geborene gemeinsame Sohn Gerhard hervor. Nach Ausbruch des I. Weltkrieges musste Jacob erneut als Heizer auf einem Kriegsschiff Militärdienst leisten und war vom 2. August 1914 bis zum 28. Oktober 1919 Angehöriger der Kaiserlichen Marine.
Nach seiner Entlassung aus der Marine begann er, im Bergbau tätig zu werden. 1921 zog Jacob nach Zwickau-Pölbitz wo er anfing, im Bergbau als Heizer zu arbeiten. Bis zu seiner Verhaftung am 13. September 1943 arbeitete Jacob dann als Heizer auf dem „Bürgerschacht II“ im Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktien-Verein (ESTAV) in Zwickau. Seit 1935 lebt die Familie im Haus Schlachthofstraße 15.
Im Jahr 1919 trat Jacob dem Zentralverband der Maschinisten und Heizer, einer später dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) – dem Vorgänger unseres heutigen Dachverbandes DGB – zugehörigen Gewerkschaft, bei, wo er einige Zeit als Unterkassierer gewerkschaftlich aktiv und bis zur Gleichschaltung der Gewerkschaften 1933 Mitglied war. Im Jahr 1921 trat Jacob in den „Roten Frontkämpfer Bund“ (RFB) ein und wurde auch Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Ortsgruppe Zwickau-Pölbitz, der er bis zu deren Verbot 1933 angehörte. Zudem war er der „Roten Hilfe“ beigetreten. Im November 1932 kandidierte Jacob bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung von Zwickau für die KPD, ohne gewählt zu werden. Karl Lauer aus Zwickau-Pölbitz bezeugte nach Kriegsende, dass Jacob illegales Material, darunter die „Rote Fahne“ im Kleinformat, für die örtliche Widerstandsgruppe verwahrt und „sein Geheimnis gewahrt und keinen […] verraten“ habe. Jacob gehört jedoch keiner Widerstandsgruppe an, die Familie lebte seit Mitte der dreißiger Jahre mehr und mehr zurückgezogen.
Am 3. September 1943 hörte Jacob im „Sender ‚Freies Deutschland’“ des Nationalkomitee Freies Deutschland die Heimatgrüße von Feldwebel Max Kießling aus Selb und Major Bernhard Bechler aus Altenburg: „Hier ist Major Bechler. Ich bitte die Hörer, viele Grüße an meine Frau auszurichten. Ich bin in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und es geht mir gegenwärtig sehr gut.“
Jacob schreibt zunächst an die Mutter von Kießling und trifft sich mit ihr am 11. und 12. September 1943 in Zwickau.
Am 13. September 1943 fährt Jacob nach Altenburg in Thüringen, um Margret Bechler das Lebenszeichen ihres Mannes zu überbringen. Er hat auch einen anonym verfassten Brief dabei, falls er Margret Bechler nicht antrifft. Margret Bechler fertigt Jacob an der Tür ab, ruft die Kriminalpolizei an, verfolgt den Flüchtenden zusammen mit zwei weiteren Hausbewohnerinnen und veranlasst seine Festnahme. Bechler, die bereits am 5. September 1943 einen anderen Überbringer von Lebenszeichen ihres Mannes bei der Kriminalpolizei angezeigt hatte, sagt noch am 13. September 1943 umfangreich gegen Jacob aus. Jacob wird von der Gestapo Gera in Gewahrsam genommen und im Landgerichtsgefängnis „Amthordurchgang“ in Gera inhaftiert.
Reichsanwalt Albert Weyersberg, der auch die Geschwister Scholl auf das Schafott brachte, erhob gegen Albert Jacob am 7. Februar 1944 Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung beim Volksgerichtshof in Berlin. Jacob muss sich ohne Anwalt innerhalb von drei Tagen zur Anklage äußern.
Ende März 1944 wird er von Gera in das Gefängnis Berlin-Plötzensee gebracht und dabei schwer misshandelt. Am 31. März 1944 um 11:30 Uhr wird im Saal 3 des Volksgerichtshofes in der Berliner Bellevuestraße die Verhandlung vor dem 3. Senat des Volksgerichtshofs gegen Jacob eröffnet. Den Vorsitz führt Dr. Bruno Makart, als Beisitzer agieren SS-Gruppenführer Leo Petri, Generalarbeitsführer von Mangold und Gebietsführer Dr. Moka, Kammergerichtsdirektor Georg Schulze-Weckert ist der Berichterstatter. Anklagevertreter Bruno Dölz beantragt für den Oberreichsanwalt die Todesstrafe gegen Albert Jacob, den dauernden Ehrverlust und die Einziehung des Radios, der vom Volksgerichtshof bestellte Pflichtverteidiger Dr. H.M. Eckert aus Berlin, NSDAP-Mitglied schon seit 1930, bittet um eine Bestrafung nur wegen Rundfunkverbrechens. Um 13:20 Uhr ist die Verhandlung beendet.
Der Volksgerichtshof vertagt die Sache; es sollen erst nochmals „Ermittlungen über das Verhalten des Angeklagten im Betriebe“, auf dem Zwickauer Bürgerschacht II, angestellt und „ein politisches Führungszeugnis der Partei eingeholt werden“. Die Gestapo-Stelle in Zwickau wird damit beauftragt. Drei Arbeitskollegen vom Bürgerschacht sagen gegen Jacob aus, er habe auf der Arbeit in Gesprächen durchblicken lassen, dass er ausländische Sender hört und wiederholen dies später als Zeugen vor dem Volksgerichtshof.
Die Fortsetzung der Verhandlung wird auf den 2. Juni 1944 um 9:00 Uhr festlegt. Der 3. Senat des Volksgerichtshofes, nunmehr unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor und Volksgerichtsrat Hans Duve aus Braunschweig, Kammergerichtsrat Dr. Emil Köhler, Beisitzer Ministerialdirigent Dr. med. Herbert Linden, NSKK-Obergruppenführer Regierungsdirektor Karl Offermann und NSKK-Brigadeführer Alfred Hoffmann sowie Anklagevertreter Heinrich von Zeschau, beenden nach der Zeugenvernehmung von drei Arbeitskollegen um 10:20 Uhr die Verhandlung und verurteilen Albert Jacob wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode, weil er „monatelang ausländische, insbesondere sowjetische Sender abgehört und deren Mitteilungen zu Werbungszwecken in seinem Betriebe sowie an Angehörige vermisster Stalingradkämpfer weitergegeben“ hat. Am 6. Juni 1944 wird Albert Jacob von Berlin-Plötzensee in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Verzweifelt versucht die Familie gemeinsam mit den Zwickauer Nachbarn, Jacobs Leben zu retten. Bereits vor der zweiten Verhandlung und dem Todesurteil hatten sich die Nachbarn Jacobs, die Hausbewohner der Schlachthofstraße 15 in Zwickau, mit einem Gnadengesuch an den Reichsanwalt beim Volksgerichtshof gewandt.
In der heutigen Veranstaltung soll auch an den Mut und den Bürgersinn erinnert werden, daran, dass die Zwickauer Hausbewohnerinnen
Lotte Meisel,
Elfriede Winkler,
Hilde Speck,
Charlotte Krug,
Frau Wieduwilt,
Frau Lohse,
Frau Hühmann und
Frau Fickert
mit ihren Gnadengesuchen versuchten, Jacobs Leben zu retten.
Die Jacob verratende Margret Bechler hingegen hatte eine Bitte, sich daran zu beteiligen, zurückgewiesen.
Am 17. Juli 1944 um 13:30 Uhr teilt man Albert Jacob im Zuchthaus Brandenburg in Gegenwart des Anstaltsarztes mit, dass alle Gnadengesuche vom Reichsjustizminister bereits am 6. Juli 1944 abgelehnt wurden, die Vollstreckung angeordnet und das Todesurteil gegen ihn sofort vollstreckt wird. Die Hinrichtung leitet der Amtsgerichtsrat und Ankläger beim Volksgerichtshof Otto Rathmayer, der nach dem Krieg als Landgerichtsrat in Landshut tätig sein wird.
Um 15:08 Uhr wird Albert Jacob im Todestrakt des Zuchthauses Brandenburg mit auf dem Rücken gefesselten Händen dem berüchtigten Berliner Scharfrichter Wilhelm Röttger, der Tausende Menschen umbrachte, und drei seiner Gehilfen „ruhig und gefasst, ohne Widerstand“ übergeben, acht Sekunden später ist er durch das Fallbeil enthauptet.
Jacob wurde am 18. Juli 1944 im Krematorium Brandenburg/Havel eingeäschert. Die Urnenbeisetzung erfolgte erst nach dem Krieg, am 7. Juli 1946 auf dem Hauptfriedhof Zwickau. Am 30. Mai 1948 wird die Urne von Albert Jacob anlässlich der Grundsteinlegung in die Gedenkstätte am Zwickauer Schwanenteich nach hier umgebettet und gemeinsam mit den Urnen von Helene Heymann, Willy Flügel und Sepp Dirnberger beigesetzt.
Hedwig Jacob, die Witwe, zeigt 1945 Margret Bechler wegen der Denunziation von Albert Jacob bei der Polizei an, diese wird von den Amerikanern verhaftet, den Sowjets übergeben, fünf Jahre interniert und 1950 in den „Waldheimer Prozessen“ zu lebenslanger Haft verurteilt, aber schon 1956 entlassen. Das Urteil wird nach der Wende 1992 aufgehoben. Bücher und Filme erscheinen zum Erzählen des Schicksals von Frau Bechler, jährlich wird ein nach ihr benannter Schüler-Preis verliehen, ihre Haftzeit wird umfangreich in der DDR-Aufarbeitungsliteratur besprochen.
Nach dem Opfer Albert Jacob fragt heute niemand mehr.
1948 werden in Oelsnitz/Erzgebirge der Friedenschacht und der Hedwig-Schacht in Albert-Jacob-Schacht 1 und 2 umbenannt; es ist bisher nicht aufklärbar, ob es sich um „unseren“ Albert Jacob handelte. Aber das Schicksal von Albert Jacob wird schon in der DDR nicht mehr erzählt; wohl auch, weil der frühere Ehemann der ihn verratenden Bechler nunmehr NVA-General ist.
Die Witwe Hedwig Jacob wird 1946, wie ihr ermordeter Mann, von der Stadt Zwickau als Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes anerkannt. Im Jahr 1963 beschließt der Rat der Stadt Zwickau, Hedwig Jacob den Status einer Verfolgten des Naziregimes (Hinterbliebene) wieder abzuerkennen, weil sie 1960 – alt und krank –mit ihrem Sohn und der Schwiegertochter in deren Heimat Österreich übergesiedelt war. Spätestens seitdem war Albert Jacob dem Vergessen preisgegeben.
Erst 1998 wird der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege“ beschließen und damit pauschal alle Urteile des Volksgerichtshofes, damit auch das gegen Albert Jacob, aufheben.
Erinnern bedeutet sichtbar machen, Namen zu nennen, Schicksale zu erzählen, die Opfer als individuelle Menschen mit ihren Hoffnungen, Sehnsüchten, Träumen, Interessen zu zeigen, nicht als Zahl.
Ich wünsche mir,
- dass in der Geschichte der Stadt der Name und das Schicksal von Albert Jacob Erwähnung finden. Dass sein Schicksal, gern mit unserer Broschüre, vor allem an den Zwickauer Schulen besprochen wird und zum Nachdenken anregt.
- dass in der Schlachthofstraße 15 an den Bürgersinn und die Solidarität der Mitbewohner erinnert wird.
- dass ein Spaziergänger hier am Schwanenteich erfährt, welche Personen mit welcher Geschichte hier in diesem Massengrab ihre letzte Ruhe fanden.
Ich wünsche mir, dass die Stadt Zwickau selbst einen Rehabilitierungsantrag für Helene Jacob stellt und ihr postum der mit so viel Leid verbundene Status als anerkannte Verfolgte des Naziregimes (Hinterbliebene) wiedergegeben wird.
Die Nachkommen von Albert Jacob in Spittal an der Drau in Österreich würden dies sicher mit Freude aufnehmen.