Wir brauchen ein „gesamtstaatliches Konzept Migration“
Anlässlich der Veröffentlichung des Migrationsberichtes von 2012 bezeichnete Jörg Radek, Vorsitzender des GdP-Bezirks Bundespolizei, den Migrationsdruck an den Grenzen als alarmierend. Ein Anstieg bei den Schleusungen um 22,1% im Vergleich zum Vorjahr zeige, dass die Bekämpfung von Schleusungen nach wie vor die Kernaufgabe der Bundespolizei sei.
„Schleusung ist ein skrupelloses organisiertes Verbrechen, mit dem die Not von Menschen hemmungslos ausgenutzt wird. Unsere Dienststellen an den Grenzen sind permanent unterbesetzt und dem Zustrom illegaler Einwanderer kaum noch gewachsen. Dies erleichtert den Schleusern ihre Arbeit. Dass es dennoch immer wieder gelingt, hier Erfolge zu erzielen, ist ein Beweis für die Einsatzbereitschaft unserer Kolleginnen und Kollegen. Aber diese hat ihre natürlichen Grenzen. Neben der Schwierigkeit, die Aufgabe der Bekämpfung der illegalen Einreise mit dem vorhandenen Personal erfüllen zu müssen, sind die tragischen menschlichen Schicksale für unsere Kolleginnen und Kollegen besonders belastend. Familien mit Kindern, die wochenlang unterwegs sind, oft krank und ausgehungert, und die alles aufgegeben haben, müssen versorgt werden, ohne dass in den Dienststellen entsprechende Räumlichkeiten, Nahrung und Versorgungseinrichtungen vorhanden sind. Dies belastet unsere Kolleginnen und Kollegen sehr“, so Jörg Radek.
Die GdP begrüßt ausdrücklich die legale Zuwanderung. Es muss jedoch mehr unternommen werden, um Menschen, die zu uns kommen, wirklich zu integrieren. Daher müssen alle Teile der öffentlichen Verwaltung, wie beispielsweise Jugendämter, Sozialämter und Schulen, in die Lage versetzt werden, ihren Beitrag hierzu leisten zu können.
Eine bessere Kontrolle der Wanderungsströme innerhalb Europas und ein besserer Schutz unserer Grenzen sind aber unverzichtbar. Daher muss die Politik auch der Bundespolizei endlich das für diese Aufgabe erforderliche Personal zur Verfügung stellen.
Für illegal eingereiste Menschen, die aufgegriffen werden, muss eine ausreichende Erstversorgung gewährleistet werden. Wir brauchen ein Konzept, damit die Polizeien von Bund und Ländern, die zuständigen Ämter der Länder und Kommunen aber auch die karitativen Träger besser zusammen arbeiten, um die humanitären Folgen des Migrationsdrucks besser bewältigen zu können.
Die Bekämpfung illegaler Beschäftigung muss verstärkt werden, damit nicht skrupellose Geschäftemacher aus der tragischen Situation Illegaler noch Profit schlagen können.
„Nur eine besonnene Politik, die die Ängste und Hoffnungen Aller einbezieht, sorgt mittelfristig dafür, dass sich Migrationsdruck verringert und dass Parteien am rechten Rand aus den ernstzunehmenden Ängsten unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger am Ende kein politisches Kapital schlagen können”, lautet das Fazit von Radek.