Polizei personell am Ende – GdP schlägt Alarm
Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlägt Alarm. Noch nie sei vielerorts die Personalsituation bei der Polizei so angespannt gewesen wie in diesen Wochen. Angesichts zusätzlicher personalintensiver Aufgaben wie die Bewachung von Flüchtlingsheimen, die Überwachung von Terror-Gefährdern oder rivalisierender krimineller Clans werde in unverantwortlicher Weise die Bekämpfung der Alltagskriminalität oder Verkehrskontrollen hinten angestellt, warnte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow am Montag in Berlin. Malchow: “Jetzt rächt sich der seit Jahren von der GdP massiv kritisierte dramatische Personalabbau bei der Polizei in vielen Bundesländern. Seit 1997 hat die Polizei nach GdP-Informationen bundesweit etwa 15.600 Stellen im polizeilichen Vollzugsdienst verloren. Das entspricht der derzeitigen Personalstärke der Berliner Polizei.”
Vor dem Hintergrund aktuell bekannt gewordener Aktionen salafistischer Extremisten unterstützt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Forderung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann nach einem Sondertreffen der Innenminister und -senatoren von Bund und Ländern. Jedoch, so Malchow, dürfe der Umgang mit der sogenannten Scharia-Polizei nicht das einzige Thema des vorgeschlagenen Sicherheitsgipfels bleiben. Der GdP-Bundesvorsitzende: “Es geht jetzt nicht um das Herumdoktern an einzelnen Unsicherheitssymptomen, sondern um eine grundsätzliche Auseinandersetzung über die Rahmenbedingungen zur umfassenden Gewährleistung der inneren Sicherheit.”
Es sei ein besorgniserregendes Signal, wenn sich offenbar in immer mehr Orten Deutschlands Bürger zusammenschließen, weil sie den Eindruck hätten, die Polizei könne sie, ihre Familien sowie ihr Hab und Gut vor Verbrechern nicht mehr ausreichend schützen.