"DEUTSCHE POLIZEI"-Exklusivinterview mit dem Bundesinnenminister:
De Maizière "erschüttert" über rasche Radikalisierungsprozesse
De Maizière verwies in dem in der November-Ausgabe erscheinenden Interview auf eine Studie über die Herkunft der deutschen Djihadisten. "Da ist alles dabei: Erfolgreiche und beruflich nicht Erfolgreiche, solche mit und solche ohne Schulabschluss, relativ viele vorbestraft wegen Eigentums- oder anderen Delikten. Viele wurden in Gefängnissen angeworben, viele in der Salafisten-Szene in Deutschland. Dass Menschen, die hier aufgewachsen sind, in einem friedlichen und demokratischen Land mit Religionsfreiheit – innerhalb von einem halben oder ganzen Jahr bereit und fähig sind, extreme Gewalt auszuüben, zu hassen und zu töten, das ist ein unglaubliches Phänomen, dem wir noch näher nachgehen müssen."
Der Bundesinnenminister sagte: "Wir müssen verstehen, welche Faktoren diese Radikalisierung begünstigen. Nur wenn wir sie früh erkennen, können wir rechtzeitig handeln." Das Thema habe viele Facetten, es habe viel mit der Polizei zu tun, und auch mit Staatsanwälten, Gerichten und Gefängnissen. Aber die deutschen Sicherheitsbehörden könnten das Problem allein nicht lösen. "Wenn sich Menschen so schnell verändern, dann müssen Familien, Freunde, Angehörige und auch Moscheegemeinden handeln. Wir haben eine Beratungsstelle für solche Fälle beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Wir betreuen dort rund 250 betroffene Familien. Wenn sich Menschen von ihrem bisherigen Umfeld isolieren, dann ist es ein sehr wichtiges Alarmzeichen. Hier ist unsere Gesellschaft gefordert", betonte de Maiziére, der Mitte November auf dem Bundeskongress der Gewerkschaft der Polizei (GdP) erwartet wird.
Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière im Gespräch mit "DEUTSCHE POLIZEI"-Chefredakteur und DP-Redakteur Wolfgang Schönwald (l.). Foto: GdP/Immel
Der Bundesinnenminister sagte: "Wir müssen verstehen, welche Faktoren diese Radikalisierung begünstigen. Nur wenn wir sie früh erkennen, können wir rechtzeitig handeln." Das Thema habe viele Facetten, es habe viel mit der Polizei zu tun, und auch mit Staatsanwälten, Gerichten und Gefängnissen. Aber die deutschen Sicherheitsbehörden könnten das Problem allein nicht lösen. "Wenn sich Menschen so schnell verändern, dann müssen Familien, Freunde, Angehörige und auch Moscheegemeinden handeln. Wir haben eine Beratungsstelle für solche Fälle beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Wir betreuen dort rund 250 betroffene Familien. Wenn sich Menschen von ihrem bisherigen Umfeld isolieren, dann ist es ein sehr wichtiges Alarmzeichen. Hier ist unsere Gesellschaft gefordert", betonte de Maiziére, der Mitte November auf dem Bundeskongress der Gewerkschaft der Polizei (GdP) erwartet wird.
Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière im Gespräch mit "DEUTSCHE POLIZEI"-Chefredakteur und DP-Redakteur Wolfgang Schönwald (l.). Foto: GdP/Immel