Malchow in Lübeck:
GdP-Bundesvorsitzender informiert sich über G7-Einsatzvorbereitungen
GdP-Bundesvorsitzender Oliver Malchow und Schleswig-Holsteins GdP-Chef Manfred Börner (r.) im Gespräch mit Einsatzkräften.
Einen Tag vor dem Beginn des G7-Außenministertreffens in Lübeck hat sich der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow ein Bild von den polizeilichen Einsatzvorbereitungen gemacht. Einsatzleiter LPD Heiko Hüttmann empfing Malchow und Manfred Börner, GdP-Landesbezirksvorsitzender in Schleswig-Holstein, in der Leitstelle und erläuterte den aktuellen Stand.
Der Leitenden Polizeidirektor zeigte sich dabei optimistisch und kündigte an: "Wir werden hier kein Frankfurt bekommen - nicht mal ansatzweise." Er beobachte eine tolle Teamarbeit. Außerdem seien alle Anforderungen an Bund und Länder erfüllt worden, nicht eine der zur Unterstützung gerufenen Hundertschaften würde fehlen.
Kräfte aus Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und aus allen Ländern Norddeutschlands werden laut Hüttmann die Sicherheit des Dienstag und Mittwoch stattfindenden G7-Außenministertreffens gewährleisten. Der Einsatzleiter informierte GdP-Chef Malchow zudem über ein Novum der Einsatzhistorie. Zum ersten Mal wird ein sogenannter Einsatzabschnitt Luft eingerichtet. Dadurch soll der offenbar stark zunehmenden Gefahr durch Drohnen wirksam begegnet werden.
Einsatzvorbereitungen in der Leitstelle der Lübecker Polizei.
Rund 3.500 Beamtinnen und Beamten werden den Politgipfel schützen. Nach den massiven Ausschreitungen in Frankfurt am Main Mitte März sei die Polizei auf Störer und Krawalle eingerichtet. Die überwiegende Zahl der G7-Gegner wird aber nach Einschätzung des Polizeigewerkschafters wie in der Main-Metropole friedlich demonstrieren.
Vor dem Hintergrund mehrerer personalintensiver Großeinsätze kritisierte Malchow erneut die anhaltenden Personalkürzungen bei der Polizei. „Die Belastung der Polizei wird viel zu wenig gesehen — im Gegenteil, es wird überall noch Personal abgebaut, das passt nicht zusammen“, sagte er dpa. Malchow forderte die politischen Verantwortlichen auf, sich darüber Gedanken zu machen, dass während solcher Großlagen die Polizei auch noch das sogenannte Alltagsgeschäft wie Wohnungseinbrüche oder Körperverletzungsdelikte zu bearbeiten habe.
Pressekonferenz am Rande des GdP-Besuchs in Lübeck.
Und los geht's: das GdP-Betreuerteam als gern gesehener Gast.
Seine Kolleginnen und Kollegen, so Malchow, müssten bei solchen Großeinsätzen hohe Belastungen aushalten. „Das zerrt an den Nerven“, sagte er der Nachrichtenagentur. Die Beamten erlebten „Provokationen intensivster Art“. Es sei durchaus zu hinterfragen, ob solch hoher Aufwand tatsächlich notwendig sei. Man werde aber sicherlich nicht zu dem Ergebnis kommen, dass Treffen hochrangiger internationaler Politiker künftig nicht mehr in Deutschland stattfinden würden.
Die GdP-Einsatzbetreuer sind bereit, wissen GdP-Chef Oliver Malchow und sein Schleswig-Holsteiner Kollege Manfred Börner. Fotos (7): Rüdiger Holecek