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GdP-Rheinland-Pfalz: Prävention kann Gefahr von Gewaltereignissen an Schulen reduzieren

Mainz.

Mit einem gemeinsamen Fachkongress an der Universität in Mainz haben sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) am heutigen Tag der Frage gewidmet, ob und wie Gewalt- und Amokereignisse an Schulen wie in Emsdetten oder Winnenden zukünftig verhindern werden können.

„Auch wenn sich nicht alle Amokläufe verhindern lassen, sollte es doch primäres Ziel aller an Schule Beteiligten sein, solche Taten und die vorausgehenden Entwicklungen von Einzelpersonen in Richtung auf Amokläufe bereits im Vorfeld zu verhindern“, sagte die Diplompädagogin Rebecca Bondü von der Freien Universität Berlin vor über 300 Teilnehmern und Gästen auf dem Kongress. Die Wissenschaftlerin forscht seit mehreren Jahren in einem Projekt zu schwerer, zielgerichteter Gewalt an Schulen. „Präventive Ansätze zur Verhinderung solcher Taten an deutschen Schulen sind dringend notwendig“, so Bondü weiter. Hierzu gehören die Schulung und Sensibilisierung von Lehrkräften ebenso wie die Unterstützung durch externes Fachpersonal.

Der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer bekräftigt die Forderung nach mehr Maßnahmen zur Gewaltprävention. Leider komme dieser Gedanke bei allen politischen Diskussionen immer noch
zu kurz, denn Prävention sei personal- und kostenintensiv. So sei z.B. mehr schulpsychologische Betreuung und Beratung sowie bessere Unterstützung der Schulen durch Schulsozialarbeit angezeigt.

Hammer verwies darauf, dass in Rheinland-Pfalz auf 14.000 Schülerinnen und Schüler nur ein Schulpsychologe kommt, die drittschlechteste Quote bundesweit. „Die nach wie vor ungünstigen Rahmenbedingungen großer Klassen und Schulen erschweren oft den Blick auf Schülerinnen und Schüler, die im System Schule nicht klar kommen und dort aus ihrer Sicht wenig Selbstbestätigung und Feedback erfahren“, sagte der GEW-Landesvorsitzende.

Hardy Schober, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Winnenden, setzt sich für mehr Fortbildungsseminare für Lehrkräfte, schulbauliche Maßnahmen mit Meldeanlagen und Sicherheitstüren, ein behördenübergreifendes Krisenmanagement und Hot-Mail-Adressen und Telefon-Notrufe für Schülerinnen und Schüler ein. Hier könne man aus Schulprojekten wie „Konflikt Kultur“ oder „Mobbingfreie Schule“ lernen. Auch Schober hält mehr Schulpsychologen zur Beratung und Betreuung von Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrkräfte für erforderlich, darüber hinaus bedürfe es der Gründung eines Expertenrates aus Rechtswissenschaftlern, Kriminologen, Psychiatern, Psychologen und Erziehungswissenschaftlern.

Dieser Rat soll Risikofaktoren erkennen, diese katalogisieren und in schnell realisierbare Präventionsprojekte umsetzen.

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Polizei konnte in den letzten Jahren in Rheinland-Pfalz intensiviert werden. „Feste Ansprechpartner, spezielle Beratungen für Lehrkräfte, die Beschulung nahezu aller Polizistinnen und Polizisten in Rheinland-Pfalz nach einem eigenen Konzept „Amoklagen – und Notzugriff“, die Anschaffung der von der GdP geforderten ballistischen Schutzdecken usw. zeigen, dass wir hier auf einem guten Weg sind. Die weitere Optimierung in technischer und einsatztaktischer Hinsicht darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Fall eines Amoklaufs die Polizei den Schaden den Menschen erleiden müssen im besten Fall minimieren kann“, so Ernst Scharbach, Landesvorsitzender der GdP.
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