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Mai-Krawalle: Justiz ermittelt wegen Mordversuchs an Polizeibeamten

Berlin.

Diesmal warteten sie nicht einmal die Dunkelheit ab: Wenige Minuten, nachdem sich in Berlin der Zug unter dem Motto „Kapitalismus ist Krise und Krieg“ des Linkspartei-Politikers Kirill Jermak mit 5000 Teilnehmern in Bewegung gesetzt hatte, brach die Gewalt aus: Rund 400 Chaoten aus dem Schwarzen Block warfen die ersten Flaschen auf Anti-Konflikt-Teams (AKT’s) der Polizei, die mit den Demonstranten mitmarschierten.

Eine Polizeieinheit, die in der Kreuzberger Mariannenstraße auf dem Gelände einer Tankstelle in Bereitschaft lag, wurde unvermittelt mit einem Hagel aus Pflastersteinen und mit Brandsätzen beworfen. Allein in Berlin wurden 273 Polizeibeamtinnen und –beamte verletzt. Die Befürchtungen, dass der 1. Mai 2009 brutaler und gewalttätiger verläuft, bestätigten sich. Und nicht nur in Berlin.

Mit Pflastersteinen, Gehwegplatten, Flaschen und auch Brandsätzen attackierten linke Gewalttäter die in Kreuzberg eingesetzten Polizeikräfte. Foto: dpa / picture alliance

Auch in Hamburg, Ulm und anderen Städten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. In Dortmund griff eine Gruppe von rund 300 Neonazis Teilnehmer einer DGB-Demonstration und Polizeikräfte mit Steinen, Stangen und Knallkörpern an. GdP-Vorsitzender Konrad Freiberg: „Die Menschenverachtung und Brutalität, mit der militante Autonome aus der linken und der rechten Ecke gegen Kolleginnen und Kollegen vorgehen, hat eine neue Qualität erreicht. Sie jagen Polizisten und suchen die gewalttätige Auseinandersetzung.“ Schon die Vorzeichen ließen Schlimmes befürchten.

Der Staatsschutz ermittelte in Berlin wegen 1.-Mai-Plakate, die einen brennenden Polizisten zeigen. Unter der Fotomontage steht: „Wir wollen die Bullen aus unserem Kiez vertreiben, jeden Tag und besonders am 1. Mai! Zerstört ihre Fahrzeuge!“

"Die Zahl der Gewalttäter war in diesem Jahr höher, die Gewalttaten begannen früher und die Angriffe gegen Polizeibeamte waren heftiger als im Vorjahr", Dieter Glietsch, Polizeipräsident von Berlin. Foto: dpa / picture alliance

Immer wieder attackierten die Randalierer die Beamten mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern. Die Gewalttäter attackierten auch zwei Fahrzeuge des Verkehrsdienstes und beschädigten sie erheblich. Die Besatzungen konnten sich in Sicherheit bringen. Ein Beamter erlitt einen Schock. Rund 700 Gewalttäter griffen die Polizei immer wieder mit Steinwürfen an, flüchteten von dort in das von rund 34000 Menschen besuchten „ Myfest“, formierten sich neu, um anschließend erneut gegen die Einsatzkräfte vorzugehen.

Mit rund 700 Vermummten der als "Gewalttätig" eingestufen Kategorie hatte es die Polizei in Kreuzberg zu tun.

Es wurden Müllcontainer angezündet und Hindernisse auf die Straßen geworfen. Bis in die frühen Morgenstunden kam es aber zu Stein- und Flaschenwürfen auf Polizeibeamte. Drei Beamte wurden aus einem Hochhaus mit einer brennbaren Flüssigkeit begossen. Sie fingen kurzzeitig Feuer, konnten aber unmittelbar abgelöscht werden und blieben unverletzt.

Die "Teilnehmer" der von einem Politiker der Partei "Die Linke" in Berlin organisierten "Demonstration".

Die Polizei nahm 289 Personen fest, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Erstmals wurde gegen vier von ihnen Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen. Den mutmaßlichen Tätern wird vorgeworfen, jeweils zu zweit Brandsätze auf Polizisten geworfen zu haben. Der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch: „Die Zahl der Gewalttäter war in diesem Jahr höher, die Gewalttaten begannen früher und die Angriffe gegen Polizeibeamte waren heftiger als im Vorjahr. Die eingesetzten Kräfte haben das bewährte Einsatzkonzept, zu dem es auch in Zukunft keine Alternative gibt, konsequent umgesetzt. Durch ihr entschlossenes Vorgehen und einer hohen Zahl beweissicherer Festnahmen, konnte die Gewalt begrenzt werden.“

In Dortmund ermittelt die Polizei gegen 280 Neonazis wegen Verdachts auf Landfriedensbruch. Bei den Krawallen im Hamburger Schanzenviertel wurden sechs Beamte verletzt. 24 Randalierer wurden in Gewahrsam, weitere 23 festgenommen.

Freundlichkeiten gegenüber Fotografen und Polizisten: Die Neonazis in Köpenick.

Allein in Berlin waren rund 5800 Kräfte im Einsatz, davon 1700 Beamte der Bundespolizei und aus anderen Bundesländern.

Leitete den Einsatz bei der Kundgebung der NPD in Köpenick: Prof. Michael Knape, hier mit dem Reporter des Bayerischen Rundfunks, Oliver Bendixen und dem Kollegen Bernhard Schmidt vom Landesbezirk Berlin. Fotos (4): Rüdiger Holecek

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