GdP-Fachtagung zur Seniorenkriminalität
Malchow: Umgang mit Tatverdächtigen und Opfern ab 60 stellt Polizei vor große Herausforderungen
Forderungen nach einem eigenen Altenstrafrecht, ähnlich einem seit Jahren bestehenden Jugendstrafrecht mit erzieherischem Schwerpunkt, steht die GdP skeptisch gegenüber. Malchow: „Das heutige Strafrecht deckt auch die Bewertung krimineller Taten von Seniorinnen und Senioren ab. Die Gerichte bräuchten jedoch angemessene Spielräume, um die Lebenssituationen dieser beschuldigten zu berücksichtigen.“ Der GdP-Chef verwies darauf, dass es in dieser Tätergruppe auch eine durch Altersprozesse entstehende Schuldunfähigkeit geben könne.
Engagierte Diskussion: (v.l.) Prof. Dr. Thomas Görgen, DHPol; Gabriele Tammen-Parr, Sozialpädagogin/Leiterin - Pflege in Not; GdP-Justiziar Sascha Braun; GdP-Bundesvorsitzender Oliver Malchow; Hartmut Pfeiffer, Leiter der kriminologischen Forschungsstelle (KFS) beim LKA Niedersachsen und der Journalist und DP-Autor Thomas Gesterkamp. Foto: GdP/Immel
Die GdP unterstützt die Ankündigung des Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, ab diesem Berichtsjahr weitere empirische Daten zur Verfügung zu stellen, um im Bereich der Alterskriminalität Entwicklungen und Trends zu erkennen und seitens der Polizei darauf reagieren zu können. Bemerkenswert sei Erkenntnissen zufolge, dass ältere Tatverdächtige meist erstmals polizeilich in Erscheinung treten. Auch das BKA und die Deutsche Hochschule der Polizei beschäftigten sich in Studiengängen für Kriminalkommissarinnen und Kommissaren beziehungsweise für den polizeilichen Führungsnachwuchs mit dem Thema Alterskriminalität.
Schwieriges Thema erörtert. Foto: GdP/Immel
Die Zahl der registrierten Tatverdächtigen ab 60 Jahre nahm nach BKA-Angaben seit 2002 um etwa acht Prozent auf 152.000 im vergangenen Jahr. Die meisten Tatverdächtigen dieser Altersgruppe wurden dem BKA zufolge im vergangenen Jahr bei einfachen Diebstahlsdelikten mit 11 Prozent, bevorzugt beim Ladendiebstahl mit 14 Prozent, sowie Beleidigung mit 11 Prozent festgestellt.
Aber auch in Fällen der Nötigung und beim Tankbetrug mit jeweils zehn Prozent sowie dem Hausfriedensbruch sei diese Altersgruppe mit einem Anteil von acht Prozent aller registrierten Tatverdächtigen vertreten. Der Anteil älterer Straftäter sei in den vergangenen zehn Jahren vor allem bei der Nötigung, dem Hausfriedensbruch und der Beleidigung gestiegen. Sehr hoch ist nach BKA-Einschätzung die Bedeutung von Senioren außerdem bei Straftaten wie etwa der Umweltkriminalität mit einem Anteil von 14 Prozent, der fahrlässigen Brandstiftung mit 25 Prozent, aber auch der Körperverletzung mit Todesfolge, wo ihr Anteil bei 24 Prozent aller Tatverdächtigen liegt.
Engagierte Diskussion: (v.l.) Prof. Dr. Thomas Görgen, DHPol; Gabriele Tammen-Parr, Sozialpädagogin/Leiterin - Pflege in Not; GdP-Justiziar Sascha Braun; GdP-Bundesvorsitzender Oliver Malchow; Hartmut Pfeiffer, Leiter der kriminologischen Forschungsstelle (KFS) beim LKA Niedersachsen und der Journalist und DP-Autor Thomas Gesterkamp. Foto: GdP/Immel
Die GdP unterstützt die Ankündigung des Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, ab diesem Berichtsjahr weitere empirische Daten zur Verfügung zu stellen, um im Bereich der Alterskriminalität Entwicklungen und Trends zu erkennen und seitens der Polizei darauf reagieren zu können. Bemerkenswert sei Erkenntnissen zufolge, dass ältere Tatverdächtige meist erstmals polizeilich in Erscheinung treten. Auch das BKA und die Deutsche Hochschule der Polizei beschäftigten sich in Studiengängen für Kriminalkommissarinnen und Kommissaren beziehungsweise für den polizeilichen Führungsnachwuchs mit dem Thema Alterskriminalität.
Schwieriges Thema erörtert. Foto: GdP/Immel
Die Zahl der registrierten Tatverdächtigen ab 60 Jahre nahm nach BKA-Angaben seit 2002 um etwa acht Prozent auf 152.000 im vergangenen Jahr. Die meisten Tatverdächtigen dieser Altersgruppe wurden dem BKA zufolge im vergangenen Jahr bei einfachen Diebstahlsdelikten mit 11 Prozent, bevorzugt beim Ladendiebstahl mit 14 Prozent, sowie Beleidigung mit 11 Prozent festgestellt.
Aber auch in Fällen der Nötigung und beim Tankbetrug mit jeweils zehn Prozent sowie dem Hausfriedensbruch sei diese Altersgruppe mit einem Anteil von acht Prozent aller registrierten Tatverdächtigen vertreten. Der Anteil älterer Straftäter sei in den vergangenen zehn Jahren vor allem bei der Nötigung, dem Hausfriedensbruch und der Beleidigung gestiegen. Sehr hoch ist nach BKA-Einschätzung die Bedeutung von Senioren außerdem bei Straftaten wie etwa der Umweltkriminalität mit einem Anteil von 14 Prozent, der fahrlässigen Brandstiftung mit 25 Prozent, aber auch der Körperverletzung mit Todesfolge, wo ihr Anteil bei 24 Prozent aller Tatverdächtigen liegt.