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GdP: Innenministerkonferenz berät über Fußballgewalt

Witthaut: Friedliche Fußball-Fans nicht unter Generalverdacht stellen

Berlin.

Eine überbordende Reglementierung für den Besuch eines Fußballstadions treffe vor allem die überwiegende Mehrheit friedlicher Fußball-Fans, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Bernhard Witthaut angesichts der Beratungen der in Warnemünde tagenden Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren (IMK) über die Eindämmung steigender Fußball-Fangewalt. Witthaut: „Wer ernsthaft erwägt, über durchgängige Leibesvisitationen und Nacktkontrollen von Fans die Sicherheit im Stadion zu erhöhen, schießt nicht nur deutlich am Tor vorbei, sondern verlässt gänzlich den Boden der Verhältnismäßigkeit.“

Es müsse in Kauf genommen werden, so Witthaut weiter, dass es manchen sogenannten Fans gelänge, auf unappetitliche Weise pyrotechnische Gegenstände ins Stadion zu transportieren. Einen Generalverdacht für alle Fußballfans rechtfertige das jedoch nicht. Witthaut: „Das Abbrennen von Bengalos ist allerdings nicht verhandelbar. Es stellt eine Straftat dar und muss kompromisslos verfolgt und bestraft werden.“

Der GdP-Bundesvorsitzende forderte die Vereine auf, ihre eigenen Stadionsicherheitskräfte weiter zu qualifizieren. Bei Sicherheitsdienstleistern müsse von Seiten der Clubs darauf gedrungen werden, dass ein möglichst hoher Maßstab an Professionalität erreicht werde. Die überschaubare Anzahl zahlenmäßig äußerst gewaltbereiter Rädelsführer müsse mit bekannten polizeilichen Maßnahmen beweissicher überführt, festgenommen und möglichst schnell einem Strafverfahren zugeführt werden Der Druck auf diese Straftäter, so Witthaut, würde immens steigen und eine nachhaltige Wirkung entfalten. Es gehe darum, die Straftäter mit Fanschal von den friedlichen Fußballfans zu trennen.

Unterdessen sei zweifelhaft, worauf die selbstbewusst dargebrachte Vollmacht einer ziemlich kleinen Menge sogenannter Ultra-Fans beruhe, im Namen von zig Millionen Stadionbesuchern gegenüber Verband und Liga nicht demokratisch legitimierte Forderungen vorzutragen. Witthaut: „Nach Auffassung der GdP lehnen die meisten Fußballfans die zunehmend inszenierte Stimmungsmache – erst recht per Bengalo – klar ab. Fußball soll ein Familienspaß bleiben und darf nicht durch ein paar Krawallmacher kaputt gemacht werden.“

Download: "10 Positionen der Gewerkschaft der Polizei für friedlichen Fußball "
 
 
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Foto: CFalk - pixelio.de
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