Psychische Erkrankungen in Polizei nehmen offenbar stark zu
Wissenschaftlerin: Burn-out ist Sprengstoff für die tägliche Arbeit von Polizistinnen und Polizisten
Studien zufolge hat einer von zehn Polizeibeamtinnen und -beamten im Polizeivollzug ein starkes Risiko, an Burn-out zu erkranken. Dabei erhöhten langjährige Wach- und Wechselschichtdienste die Gefahr einer schweren Beeinträchtigung der seelischen Gesundheit. Fischbach regte ein "groß angelegtes Burn-out-Forschungsprojekt in den Polizeien in naher Zukunft" an.
Ohne eine gesunde und leistungsfähige Polizei sei Sicherheitsdienstleistung nicht möglich, sagte die Professorin. Dabei spiele für die Polizei in der kommenden Dekade eine gesundheitsförderliche Führung die zentrale Herausforderung. Fischbach kritisierte: "Zum Beispiel bleibt für Themen wie Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement und das Hamburger Modell gerade mal eine Viertelstunde im Rahmen meiner Vorlesung. Hier sehe ich deutlichen Handlungsbedarf für eine stärkere Schwerpunktsetzung." Die Deutsche Hochschule der Polizei ist die zentrale Ausbildungsstätte angehender polizeilicher Führungskräfte.
Prof. Dr. Andrea Fischbach: "Burn-out ist aus der Tabuzone herausgetreten." Foto: DHPol
Die Wissenschaftlerin warnte davor, das Sich-Ausgebrannt-Fühlen zu einer Modeerscheinung werden zu lassen. "Aber das Gute ist, es hat einen gesellschaftlichen Prozess gegeben, in dem Burn-out einfach aus der Tabuzone herausgetreten ist." Die Kehrseite der Medaille sei aber, "wenn plötzlich jedes persönliche Unwohlsein, allgemeine Unlust und Unzufriedenheit und mangelnde Arbeitsmotivation sofort mit Burn-out gleichgesetzt und quasi als Entschuldigung vorgeschoben wird." Ein Phänomen, von dem Fischbach zufolge ihr zunehmend genervte Kollegen, Vorgesetzte, Personalräte, Psychotherapeuten und Ärzte berichten.
Ohne eine gesunde und leistungsfähige Polizei sei Sicherheitsdienstleistung nicht möglich, sagte die Professorin. Dabei spiele für die Polizei in der kommenden Dekade eine gesundheitsförderliche Führung die zentrale Herausforderung. Fischbach kritisierte: "Zum Beispiel bleibt für Themen wie Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement und das Hamburger Modell gerade mal eine Viertelstunde im Rahmen meiner Vorlesung. Hier sehe ich deutlichen Handlungsbedarf für eine stärkere Schwerpunktsetzung." Die Deutsche Hochschule der Polizei ist die zentrale Ausbildungsstätte angehender polizeilicher Führungskräfte.
Prof. Dr. Andrea Fischbach: "Burn-out ist aus der Tabuzone herausgetreten." Foto: DHPol
Die Wissenschaftlerin warnte davor, das Sich-Ausgebrannt-Fühlen zu einer Modeerscheinung werden zu lassen. "Aber das Gute ist, es hat einen gesellschaftlichen Prozess gegeben, in dem Burn-out einfach aus der Tabuzone herausgetreten ist." Die Kehrseite der Medaille sei aber, "wenn plötzlich jedes persönliche Unwohlsein, allgemeine Unlust und Unzufriedenheit und mangelnde Arbeitsmotivation sofort mit Burn-out gleichgesetzt und quasi als Entschuldigung vorgeschoben wird." Ein Phänomen, von dem Fischbach zufolge ihr zunehmend genervte Kollegen, Vorgesetzte, Personalräte, Psychotherapeuten und Ärzte berichten.
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Foto oben: Lupo - pixelio.de