Hoffnungsschimmer durch sinkende Fallzahlen täuscht
GdP zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2023
Knappe Personalressourcen durch extrem steigende Komplexität in der Vorgangsbearbeitung und Aufgabenzuwächse und eine noch immer sehr schleppend verlaufende Digitalisierung und Vernetzung machen Handlungsbedarf deutlich.
2023 wurden 8600 Opfer Häuslicher Gewalt erfasst - das entspricht einer Steigerung um 572 Opfer (7,1 %).
Der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger: „Das eingeführte Hochrisikomanagement im Themenzusammenhang zur Häuslichen Gewalt ist notwendig und richtig. Mit großer Besorgnis erkennen wir aber auch gravierende Steigerungen im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität. Auch hier bedarf es einer gezielten Schwerpunktsetzung und Vernetzung der verschiedenen Akteure, um präventive Aspekte bezüglich der Opfer, aber auch der jungen Täter und natürlich auch der Repression zu koordinieren.“
Mit großer Besorgnis sieht die GdP die steigende Zahl im Bereich der Messerangriffe. 1057 Einzelfälle (+16,3 %) bedeuten ca. drei Angriffe pro Tag allein in Schleswig-Holstein und lassen auch hier sehr deutlich Handlungsbedarf erkennen. Die Folgen eines Messerangriffs sind seitens des Täters kaum steuerbar, und die Opfer sind dem Angriff meist schutzlos ausgeliefert. 9 Tote, 47 Schwer- und 285 Leichtverletzte zeigen das Ausmaß der Dramatik.
Torsten Jäger: „Wir müssen die Entstehung einer Messerkultur verhindern. Waffenverbotszonen können wirksame Gegenmaßnahmen darstellen. Hier können Polizistinnen und Polizisten Personenkontrollen und -durchsuchungen durchführen. Eine generelle Einordnung als Verbrechensdelikt ist zu diskutieren.“
Der Landesvorstand