Bildungsreise November 2008
Zehn Tage durch ein wundervolles Land
Im Jahr 2008 veranstaltete die Gewerkschaft der Polizei erstmals zwei Bildungsreisen nach Israel innerhalb eines Jahres – zu groß war das Interesse der Kolleginnen und Kollegen an diesem beeindruckendem Land, als das alle Interessierten aus der Bundespolizei und de Bundesinnenministerium in nur eine Gruppe gepasst hätten.
Die zweite, zehntägige Reise fand deshalb im November 2008 statt – eine schöne Möglichkeit der Flucht vor dem deutschen „Novemberblues“ in das milde Klima Israels. Und eine gute Gelegenheit, mit allen Sinnen dieses atemberaubende land aufzunehmen, Neues und Unbekanntes zu entdecken und viel zu lernen.
Der stellvertretende GdP-Bezirksvorsitzende Sven Hüber hatte die Reise wieder geplant und organisiert. Als leidenschaftlicher Israelfreund und Kenner sorgte er mit Yalon Graeber und den Referenten an den Besuchsorten für ein Übermaß an Informationen und Wissenswertem zur Landesgeschichte, Politik, Wirtschaft, Alltagsleben und polizeifachlichen Fragen. Erstmals begleitete Polizeioberpfarrer Dr. Hans-Michael Franke aus Lübeck eine GdP-Gruppe. Mit ihm war auch für die berufsethischen und religiösen Fragen ein fachkundiger und mit dem Land vertrauter Begleiter gewonnen worden. Bei einem Vorbereitungsseminar der Gruppe in Parchim war zudem Gelegenheit, sich persönlich näher kennenzulernen und mit der Reise, den Themen und den Programmpunkten vertraut zu werden.
Nach der Ankunft in Israel begann unser Programm zunächst im Norden, in Galiläa. Bei einem Besuch der israelisch-syrischen Grenze und einer Erkundung des Golan sowie einer eindrucksvollen Filmvorführung über den Verlauf des Yom-Kippur-Krieges 1973 lernte man viel besser verstehen, welche sensible Rolle die Golan-Höhen für die Sicherheit des jüdischen Staates spielen. Auf der anschließenden Fahrt über Kirjat Schmone an die Grenze zum Libanon kamen viele Erinnerungen an die Berichte über den Krieg mit der Hisbollah 2006 auf. Und auch der eindrucksvolle Besuch des „Nördlichsten Kibbuz der Welt“ in Misgav Am direkt an der Grenzlinie zum Libanon und zum Einflussbereich der Hisbollah ließ uns spüren, wie wackelig der tägliche Frieden für die Menschen in Nordisrael immer noch ist.
Ein ganz besonderer Höhepunk war unser Abendbesuch bei Familie Ghadir im galiläischen Beduinendorf Bir el Maksur. In liebenswerter, warmherziger Gastfreundschaft waren wir zu Gast im Hause von Mussa Ghadir und Deaib. Auf schönere Art ließ sich nicht vermitteln, dass in Israel auch über 1,8 Millionen nichtjüdische israelische Staatsbürger leben, die ihre eigene (islamische) Kultur und (beduinische) Lebensweise pflegen und doch Teil dieser Nation sind.
Auch den nichtchristlichen Teilnehmern wird der (fakultative) Gottesdienst mit Hans-Michael Franke in Nazareth als ein besonderes Erlebnis in Erinnerung bleiben. Von dort aus starteten wird zum Besuch der Kollegen der israelischen Polizeiakademie in Shfaram und informierten und über die polizeilichen Strukturen, die Aus- und Fortbildung und die besonderen Schwierigkeiten des Polizeidienstes angesichts permanenter Terrorgefahr für die Zivilbevölkerung.
Ein Besuch des Drusendorfes Usfia auf dem Berg Carmel bot uns Gelegenheit, uns mit der Kultur und der Religion dieser besonderen Bevölkerungsgruppe vertraut zu machen. Nach Ende des Tagesprogramms war bei einem Besuch der Weinkellerei in Zichon Yakov genug Gesprächsstoff über die Tageserlebnisse vorhanden – uns natürlich auch ausgezeichneter Carmel-Wein.
Interessante Einblicke in die Geschichte und die Gegenwart des Landes bot ein Besuch der früheren Kreuzfahrer- und heute mehrheitlich arabischen Stadt Akko. Vor allem der Besuch der Festung und der Gedenkstätte für die hingerichteten jüdischen Untergrundkämpfer aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes war für viele Gruppenteilnehmer die erste Berührung mit diesem Kapitel der Geschichte Israels.
Ein anschließender abendlicher Besuch der berühmten Kreidefelsen von Rosh Hanikra an der libanesischen Grenze rundete einen eindrucksvollen Tag ab.
Beim Besuch der christlichen Stätten am See Genezareth auf dem Berg der Seligpreisung, in Capernaum und Tabgha sowie Yardenit war Zeit und Raum für intensive persönliche und berufsethische Reflexion. Hans-Michael Frankes wohltuende Art des Gesprächs und der einfühlsamen Erklärung machten diese Besuche zu besonders einprägsamen Erlebnissen.
Entlang der Grenze zum Königreich Jordanien am Jordan-Fluss führte unser Weg nach Jerusalem. Wir besichtigten die Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem, ein Ort, an dem sich nicht nur die Geschichte des Völkermordes der Deutschen an der jüdischen Gemeinschaft sehr emotional und umfassend rational begreifen lässt, sondern an dem sich auch heutige Erscheinungen und Entscheidungen israelischer Politik, nie wieder Opfer sein zu wollen, nachempfinden lassen.
Weitere Höhepunkte waren der Besuch der Ausbildungsbasis der israelischen Grenzpolizei in Beth Horon, der Besuch des Jerusalemer Stadtteils Gilo mit den Sperranlagen zum Schutz vor Beschuss durch Heckenschützen aus Bethlehem und der Besuch der EU-Mission EUPOL COPPS sowie der Ausbildungsschule der Palästinensischen Zivil Polizei in Jericho in den Autonomen Palästinensischen Gebieten.
Allen Teilnehmer wird nicht nur der intensive Besuch der Altstadt von Jerusalem – beginnend mit dem Abstieg vom Ölberg – mit ihren einzigartigen kulturellen und religiösen Sehenswürdigkeiten und dem Höhepunkt der Grabeskirche im Gedächtnis bleiben, sondern auch der Besuch der neuen Altstadt im Westteil Jerusalems.
Anschließend führte die Fahrt zum tiefsten Punkt der Erde, an das Tote Meer, nach Qumran und weiter zur Festung des Herodes nach Massada. Nach einem Abstieg über die Rampe, über die die Römer die Festung eroberten, ging es nach einem guten Glas Golan-Wein durch die Wüste Negev nach Tel Aviv.
Die „Weiße Stadt“ am Mittelmeer war die letzte Station unserer Reise. An der Universität Tel Aviv im Diaspora-Museum Beth Hathefutsoth konnten tiefere Einblicke in die jüdische Religion und Alltagskultur gewonnen werden. Ein letzter Höhepunkt war das Gespräch mit Professor Dani Jacobson, einem Mitbegründer der israelischen Friedensbewegung „Peace now!“. Mit ihm konnten wir ohne alle Vorbehalte all die interessanten, widersprüchlichen, bewegenden Eindrücke über das heutige Israel, seine politischen Konflikte und seine Zukunft diskutieren.
Hier ist nicht ausreichend Platz, um all die Referenten und Gesprächspartner, all die langen und intensiven Gespräche über die Eindrücke des jeweiligen Tages, oft bis tief in den Abend, darzustellen. Aber dass es eine spannende, überaus erlebnisreiche und emotional sehr berührende Reise war, die man nur wärmstens weiterempfehlen kann, steht fest!
Die zweite, zehntägige Reise fand deshalb im November 2008 statt – eine schöne Möglichkeit der Flucht vor dem deutschen „Novemberblues“ in das milde Klima Israels. Und eine gute Gelegenheit, mit allen Sinnen dieses atemberaubende land aufzunehmen, Neues und Unbekanntes zu entdecken und viel zu lernen.
Der stellvertretende GdP-Bezirksvorsitzende Sven Hüber hatte die Reise wieder geplant und organisiert. Als leidenschaftlicher Israelfreund und Kenner sorgte er mit Yalon Graeber und den Referenten an den Besuchsorten für ein Übermaß an Informationen und Wissenswertem zur Landesgeschichte, Politik, Wirtschaft, Alltagsleben und polizeifachlichen Fragen. Erstmals begleitete Polizeioberpfarrer Dr. Hans-Michael Franke aus Lübeck eine GdP-Gruppe. Mit ihm war auch für die berufsethischen und religiösen Fragen ein fachkundiger und mit dem Land vertrauter Begleiter gewonnen worden. Bei einem Vorbereitungsseminar der Gruppe in Parchim war zudem Gelegenheit, sich persönlich näher kennenzulernen und mit der Reise, den Themen und den Programmpunkten vertraut zu werden.
Nach der Ankunft in Israel begann unser Programm zunächst im Norden, in Galiläa. Bei einem Besuch der israelisch-syrischen Grenze und einer Erkundung des Golan sowie einer eindrucksvollen Filmvorführung über den Verlauf des Yom-Kippur-Krieges 1973 lernte man viel besser verstehen, welche sensible Rolle die Golan-Höhen für die Sicherheit des jüdischen Staates spielen. Auf der anschließenden Fahrt über Kirjat Schmone an die Grenze zum Libanon kamen viele Erinnerungen an die Berichte über den Krieg mit der Hisbollah 2006 auf. Und auch der eindrucksvolle Besuch des „Nördlichsten Kibbuz der Welt“ in Misgav Am direkt an der Grenzlinie zum Libanon und zum Einflussbereich der Hisbollah ließ uns spüren, wie wackelig der tägliche Frieden für die Menschen in Nordisrael immer noch ist.
Ein ganz besonderer Höhepunk war unser Abendbesuch bei Familie Ghadir im galiläischen Beduinendorf Bir el Maksur. In liebenswerter, warmherziger Gastfreundschaft waren wir zu Gast im Hause von Mussa Ghadir und Deaib. Auf schönere Art ließ sich nicht vermitteln, dass in Israel auch über 1,8 Millionen nichtjüdische israelische Staatsbürger leben, die ihre eigene (islamische) Kultur und (beduinische) Lebensweise pflegen und doch Teil dieser Nation sind.
Auch den nichtchristlichen Teilnehmern wird der (fakultative) Gottesdienst mit Hans-Michael Franke in Nazareth als ein besonderes Erlebnis in Erinnerung bleiben. Von dort aus starteten wird zum Besuch der Kollegen der israelischen Polizeiakademie in Shfaram und informierten und über die polizeilichen Strukturen, die Aus- und Fortbildung und die besonderen Schwierigkeiten des Polizeidienstes angesichts permanenter Terrorgefahr für die Zivilbevölkerung.
Ein Besuch des Drusendorfes Usfia auf dem Berg Carmel bot uns Gelegenheit, uns mit der Kultur und der Religion dieser besonderen Bevölkerungsgruppe vertraut zu machen. Nach Ende des Tagesprogramms war bei einem Besuch der Weinkellerei in Zichon Yakov genug Gesprächsstoff über die Tageserlebnisse vorhanden – uns natürlich auch ausgezeichneter Carmel-Wein.
Interessante Einblicke in die Geschichte und die Gegenwart des Landes bot ein Besuch der früheren Kreuzfahrer- und heute mehrheitlich arabischen Stadt Akko. Vor allem der Besuch der Festung und der Gedenkstätte für die hingerichteten jüdischen Untergrundkämpfer aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes war für viele Gruppenteilnehmer die erste Berührung mit diesem Kapitel der Geschichte Israels.
Ein anschließender abendlicher Besuch der berühmten Kreidefelsen von Rosh Hanikra an der libanesischen Grenze rundete einen eindrucksvollen Tag ab.
Beim Besuch der christlichen Stätten am See Genezareth auf dem Berg der Seligpreisung, in Capernaum und Tabgha sowie Yardenit war Zeit und Raum für intensive persönliche und berufsethische Reflexion. Hans-Michael Frankes wohltuende Art des Gesprächs und der einfühlsamen Erklärung machten diese Besuche zu besonders einprägsamen Erlebnissen.
Entlang der Grenze zum Königreich Jordanien am Jordan-Fluss führte unser Weg nach Jerusalem. Wir besichtigten die Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem, ein Ort, an dem sich nicht nur die Geschichte des Völkermordes der Deutschen an der jüdischen Gemeinschaft sehr emotional und umfassend rational begreifen lässt, sondern an dem sich auch heutige Erscheinungen und Entscheidungen israelischer Politik, nie wieder Opfer sein zu wollen, nachempfinden lassen.
Weitere Höhepunkte waren der Besuch der Ausbildungsbasis der israelischen Grenzpolizei in Beth Horon, der Besuch des Jerusalemer Stadtteils Gilo mit den Sperranlagen zum Schutz vor Beschuss durch Heckenschützen aus Bethlehem und der Besuch der EU-Mission EUPOL COPPS sowie der Ausbildungsschule der Palästinensischen Zivil Polizei in Jericho in den Autonomen Palästinensischen Gebieten.
Allen Teilnehmer wird nicht nur der intensive Besuch der Altstadt von Jerusalem – beginnend mit dem Abstieg vom Ölberg – mit ihren einzigartigen kulturellen und religiösen Sehenswürdigkeiten und dem Höhepunkt der Grabeskirche im Gedächtnis bleiben, sondern auch der Besuch der neuen Altstadt im Westteil Jerusalems.
Anschließend führte die Fahrt zum tiefsten Punkt der Erde, an das Tote Meer, nach Qumran und weiter zur Festung des Herodes nach Massada. Nach einem Abstieg über die Rampe, über die die Römer die Festung eroberten, ging es nach einem guten Glas Golan-Wein durch die Wüste Negev nach Tel Aviv.
Die „Weiße Stadt“ am Mittelmeer war die letzte Station unserer Reise. An der Universität Tel Aviv im Diaspora-Museum Beth Hathefutsoth konnten tiefere Einblicke in die jüdische Religion und Alltagskultur gewonnen werden. Ein letzter Höhepunkt war das Gespräch mit Professor Dani Jacobson, einem Mitbegründer der israelischen Friedensbewegung „Peace now!“. Mit ihm konnten wir ohne alle Vorbehalte all die interessanten, widersprüchlichen, bewegenden Eindrücke über das heutige Israel, seine politischen Konflikte und seine Zukunft diskutieren.
Hier ist nicht ausreichend Platz, um all die Referenten und Gesprächspartner, all die langen und intensiven Gespräche über die Eindrücke des jeweiligen Tages, oft bis tief in den Abend, darzustellen. Aber dass es eine spannende, überaus erlebnisreiche und emotional sehr berührende Reise war, die man nur wärmstens weiterempfehlen kann, steht fest!